Per Ende August sind im Kanton Zürich total 1’194 Banker bei den Arbeitsämtern angemeldet – so viele wie noch nie, wie aus der offiziellen Arbeitslosenstatistik des Kantons hervorgeht. Die Zahl hat gegenüber dem Juli nochmals zugelegt. Damals waren 1’177 Personen der Bankenbranche als arbeitslos gemeldet, wie tippinpoint berichtete.
Einer der Hauptgründe ist die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS, die sich immer deutlicher auf dem Zürcher Arbeitsmarkt bemerkbar macht. Seit der Transaktion im März 2023 hat die Zahl arbeitsloser Banker um knapp 60 Prozent zugenommen. Neben der UBS haben allerdings auch andere Banken in den letzten Monaten Personal entlassen.
Auch in anderen banknahen Wirtschaftszweigen steigen die Arbeitslosenzahlen, wie aus der Statistik hervorgeht: In den separaten ausgewiesenen Bereichen «Finanzbranche», «Versicherungen» sowie «Finanz- und Versicherungsdienstleistungen» zeigen die Zahlen ebenfalls nach oben.
Bankiervereinigung zeichnet ein rosiges Bild
Die offiziellen Arbeitslosenstatistiken im Banken-Kanton Zürich kontrastieren mit den Beschäftigungszahlen, die die Bankiervereinigung (SBVg) Ende August bekannt gab. Im sogenannten Bankenbarometer gab der Verband an, die 230 Banken in der Schweiz verzeichneten 2024 eine stabile Beschäftigungslage mit leichtem Wachstum.
Ende 2024 waren insgesamt 94’347 Personen (in Vollzeitäquivalenten) bei einem Bankinstitut tätig. Dies entspricht einem Anstieg von 1’048 Stellen (+1,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Die steigenden Zahlen deuten darauf hin, dass bei Banken weiterhin Stellen geschaffen werden, während gleichzeitig Bankangestellte entlassen werden.
In der ersten Jahreshälfte 2025 ging gemäss der Umfrage der SBVg der Personalbestand bei den Banken allerdings um 1,7 Prozent zurück. Jedoch erfolgte der Rückgang der Beschäftigung laut der Bankiervereinigung vor allem im Ausland, während sie im Inland nur leicht rückläufig (minus 93 Stellen) war.
Der Ausblick ist insgesamt getrübt. Die sogenannte Beschäftigungserwartung war im zweiten Quartal 2023 erstmals seit Anfang 2021 «wieder leicht negativ», heisst es im Bankenbarometer. «Auch befindet sich die Zahl der Banken, die im kommenden Quartal neue Stellen schaffen, das erste Mal seit vier Jahren leicht in der Minderheit», heisst es weiter.