Fossile Energien
Ausgerüstet mit Besen und Putzmitteln reinigte eine Aktivistengruppe am Mittwoch symbolisch die Fassade eines UBS-Gebäudes. Die Bank soll aus dem Geschäft mit fossilen Brennstoffen aussteigen.
10. Mai 2023 • red.

Gemäss einer Meldung von Reuters soll es sich um eine Gruppe von 20 Aktivisten der Organisation Scientist Rebellion handeln. Die internationale Umweltgruppe ruft zu sofortigen Massnahmen gegen den Klimawandel auf. An der Aktion beteiligt war auch die Lausanner Professorin Julia Steinberger, die bereits an Klebeaktionen von Renovate Switzerland teilnahm. Scientist Rebellion ist ein Netzwerk von etwa 1000 Wissenschaftlern in rund 30 Ländern.

Aktivistin Anais Tilquin sagte gegenüber Reuters: “Ich bin heute hier, um die UBS von ihrem Schmutz zu reinigen. Wir müssen so schnell wie möglich aufhören, fossile Brennstoffe zu verfeuern”, sagte sie. Im Moment aber würden Banken wie die UBS weiterhin die Förderung von neuen Öl- und Gas-Projekten finanzieren. In weisse Laborkittel gekleidet, putzte die Gruppe mit Wischmopps und Schwämmen den Eingang und das Logo des UBS-Gebäudes beim Paradeplatz.

Die Gruppe wirft der Bank vor, jährlich 5 Milliarden Schweizer Franken in fossile Brennstoffe zu investieren. Gemäss dem Fossile Fuel Finance Report hat die UBS im letzten Jahr fossile Energieprojekte im Umfang von 2,8 Milliarden Dollar unterstützt. Letztes Jahr erklärte die Bank, sie wolle ihre Finanzierung von Emissionen aus fossilen Brennstoffen bis 2030 um mehr als zwei Drittel reduzieren und strebt an, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

Aktivist und Neurobiologe Jan Wintgens sagte gegenüber Reuters, dass die Schweiz anfangen sollte, “nur noch in erneuerbare Energien zu investieren, einen Ausstiegsplan aus den fossilen Brennstoffen festzulegen sowie aufhören, weiterhin diese Banken zu unterstützen”. Damit bezog er sich auf die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS, die vom Staat orchestriert und mit Sicherheiten unterstützt wird.

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