First Republic Bank
Die Reaktionen auf die Rettung der First Republic durch J.P. Morgan schwanken von negativ bis leicht optimistisch.
2. Mai 2023 • red.

Nach einem weiteren turbulenten Wochenende für die US-Finanzindustrie hat J.P. Morgan der Übernahme der in Schwierigkeiten geratenen First Republic im Rahmen eines von der US-Regierung geführten Deals zugestimmt.

Die Transaktion, die in den frühen Morgenstunden des Montags bekannt wurde, macht die grösste US-Bank noch grösser und minimiert gleichzeitig den Schaden für den Einlagenfonds der Federal Deposit Insurance Corp.

First Republic ist bereits die vierte US-Regionalbank, die seit Anfang März zusammengebrochen ist. Es handelt sich um die zweitgrösste Bankenpleite in der Geschichte der USA. Letzte Woche tauchten die Aktien der Bank um 75 Prozent.

Für Beobachter besteht jetzt immerhin die Hoffnung, dass sich die Minifinanzkrise sich damit eindämmen lässt. “Hoffentlich trägt dies zur Stabilisierung bei”, sagte J.P.-Morgan-Chef Jamie Dimon nach der Transaktion und wies darauf hin, dass einige Regionalbanken im ersten Quartal “ziemlich gute Ergebnisse” erzielt hätten.

In einer Redaktion auf die Übernahme sagte Citigroup-CEO Jane Fraser, dass die Banken, die in den letzten zwei Monaten gescheitert seien, einfach nicht gut geführt waren. Andere wiederum sind weniger zuversichtlich, was die kurzfristigen Aussichten auf Stabilität angeht.

Letztlich sei dies nur eine weitere Feuerwehrübung gewesen, um die Liquiditätskrise einzudämmen, sagte James Fotheringham, Analyst bei BMO Capital Markets. “Wir befürchten, dass sich der Markt ein anderes Ziel einschiessen wird.”

Georgieva: Aufsicht nicht auf der Höhe der Zeit

IMF-Chefin Chefin Kristalina Georgieva machte unterdessen “Selbstgefälligkeit” für die US-Bankenzusammenbrüche verantwortlich, wie sie an einer Veranstaltung des Milken Institute sagte. “Es gab eine unnötige Deregulierung – und jetzt sehen wir den Preis, den wir dafür bezahlen. Die Aufsicht war ganz offensichtlich nicht auf der Höhe der Zeit.”

Sorgen bereitet Georgieva auch die rasante Geschwindigkeit der jüngsten US-Bankenzusammenbrüche. Sparer können mit einzigen Klick GFeld von einer Bank zur nächsten überweisen. Das erfordere "eine Menge neuer regulatorischer Überlegungen, wie wir damit umgehen”, sagte sie.

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