Wieder Milliardenverlust
Die schwer angeschlagene Grossbank verliert bis Mitte November 6 Prozent der verwalteten Vermögen. Der Geldabfluss konnte noch nicht gestoppt werden.
23. November 2022 • Beat Schmid

Die Credit Suisse erwartet für das vierte Quartal 2022 wegen schlechten Zahlen in der Investmentbank einen Verlust von bis zu 1,5 Milliarden Franken vor Steuern, wie sie am Mittwoch vor der ausserordentlichen Generalversammlung mitteilte. Die Bank wird damit den fünften Quartalsverlust in Folge einfahren.

Wie die CS weiter mitteilt, musste sie in den ersten Wochen des Oktober 2022 "deutlich höhere Kapitalabflüsse" hinnehmen als im dritten Quartal. Insgesamt hätten sich die Mittelabflüsse auf Gruppenebene bis zum 11. November auf rund 6 Prozent der verwalteten Vermögen belaufen, heisst es in der Mitteilung.

Im Wealth Management seien diese Abflüsse gegenüber den hohen Werten der ersten beiden Oktoberwochen 2022 deutlich zurückgegangen, haben sich aber noch nicht umgekehrt und betrugen am Ende des dritten Quartals 2022 rund 10 Prozent der verwalteten Vermögen. In der Schweizer Bank haben sich diese Kundenguthaben stabilisiert.

Die Bank mache Fortschritte bei der Senkung der Kostenbasis um 15 Prozent oder 2,5 Milliarden Franken im Jahr 2025. Der angekündigte Personalabbau sei eingeleitet, schreibt die CS. Wie Ende Oktober angekündigt, rechnet die Bank im vierten Quartal 2022 mit Restrukturierungskosten von insgesamt 250 Millionen Franken.

Heute Vormittag hält die CS eine ausserordentliche Generalversammlung ab. Die Aktionäre müssen über eine Kapitalerhöhung von 4 Milliarden Franken befinden. Gegen die Massnahme gibt es kaum Opposition.

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