S&P 500 ESG
Der US-Autobauer ist plötzlich nicht mehr nachhaltig genug. Mit anderen prominenten US-Firmen fällt die Firma von Elon Musk aus einem der wichtigsten ESG-Börsenindizes.
18. Mai 2022 • red.

Börsenindexbetreiberin S&P Dow Jones hat Tesla aus ihrem S&P 500 ESG Index geworfen. In einem Blogpost macht das Unternehmen zwei Hauptgründe geltend: Zum einen fehle dem Autokonzern von Elon Musk eine Strategie zur Senkung des Kohlendioxidausstosses. Zum anderen kritisiert S&P Dow Jones den Umgang mit Mitarbeitern und den fehlenden Kooperationswillen in Zusammenhang mit Rechtsfällen.

In der Begründung werden Fälle von angeblicher Rassendiskriminierung und schlechten Arbeitsbedingungen in Tesla-Werken erwähnt. Sowie unkooperatives Verhalten des Konzerns im Rahmen einer Untersuchung, bei der es um die Aufklärung von mehreren Todesfällen in Verbindung mit Autopilot-Unfällen geht. Beide Kritikpunkte würden sich negativ auf das Gesamtscore des Unternehmens auswirken.

Zwar attestiert S&P Dow Jones dem Unternehmen, einen wichtigen Beitrag zu leisten, um “Benzinautos von den Strassen verschwinden” zu lassen, wie es im Blogpost heisst. Doch Tesla sei bei einer weiter gefassten ESG-Betrachtung hinter seine Konkurrenten zurückgefallen. Das Kürzel ESG steht für die Dimensionen Umweltschutz (Environment), soziale Verantwortung (Social) und gute Unternehmensführung (Governance).

S&P Dow Jones passt ihren ESG-Index einmal pro Jahr an. Ebenfalls rausgeflogen sind prominente US-Unternehmen wie Berkshire Hathaway von Warren Buffet und Meta Platforms von Mark Zuckerberg. Tesla kam auf eine Gewichtung von zwei Prozent und lag damit auf Platz sechs der höchstkapitalisierten Firmen des Index.

Elon Musk hat sich in einem Tweet bereits lustig über den Rauswurf gemacht. Der Erdölkonzern Exxon gehöre zu den 10 besten ESG-Firmen weltweit, während es Tesla nicht auf die Liste geschafft habe. ESG sei ein Betrug.