Meta Platforms
Mark Zuckerberg warnt, dass Nutzer mehr Zeit auf Konkurrenz-Plattformen wie TikTok verbringen. Aktie von Meta Platforms brechen um 20 Prozent ein. Ist das nun die Quittung für die unzimperlichen Geschäftspraktiken?
3. Februar 2022 • red.

Der Facebook-Mutterkonzern Meta Platforms erlebt nach schwachen Zahlen einen Rekordeinbruch. Nach Börsenschluss brachen die Aktien innert weniger Minuten um 20 Prozent ein. Damit verlor verlor Facebook rund 200 Milliarden Dollar an Börsenwert. Das ist mehr als doppelt so viel, als UBS und Credit Suisse zusammen an der Börse wert sind.

Eigentlich wollte Facebook-Gründer Zuckerberg gestern seine Visionen von der digitalen Welt des Metaversums präsentieren. Doch daraus wurde eine Gewinnwarnung historischen Ausmasses. Denn bei der Vorstellung der Jahreszahlen wollten die Analysten vor allen wissen, wie es um die realen Gewinnaussichten des Social-Media-Giganten bestellt ist.

Zuckerberg musste zugeben, dass die gemessene Zahl an aktiven täglichen Nutzern im Vergleich zum Vorquartal um 1 Millionen Menschen auf rund 1,929 Milliarden gefallen war. Im Quartal zuvor nahm die Nutzerzahl noch um 25 Millionen zu. Der Facebook-Gründer warnte davon, dass die Nutzer mehr Zeit auf Konkurrenz-Plattformen wie TikTok von ByteDance verbringen würden.

Diese Informationen reichten, um die Aktie nachbörslich auf Talfahrt zu schicken. Im letzten Geschäftsjahr nahm der Umsatz um 20 Prozent auf 33,7 Milliarden Dollar zu, der Gewinn aber sank um acht Prozent auf knapp 10 Milliarden Dollar – und verfehlte damit die Schätzungen der Analysten deutlich. Zuckerberg sagte, dass die die gestiegene Konkurrenz auf die Werbeumsätze drücken könnten.

Der Facebook-Mutterkonzern Meta Platforms steht seit einigen Monaten massiv unter Druck. Weil das Unternehmen meist immer erst auf Druck von Regulatoren oder nach Zahlung von Bussen Verbesserung beim Datenschutz vornimmt, haben sich nachhaltig-orientierte Investoren von dem Titel verabschiedet.

Das Unternehmen mag im Umweltbereich gute Noten erzielen, doch manche Praktiken des Konzerns werden geschäftsethischen Überlegungen kritisch beurteilt. Wie zum Beispiel, dass das Unternehmen zu wenig unternimmt, um falsche oder illegale Informationen von der Plattform zu verbannen. Oder mit Algorithmen arbeitet, die zu einem Überkonsum führen.