Kapitalmarkt
Die Grossbank nutzt die ersten Tage des Jahres, um sich frisches Kapital zu besorgen. Der Preis ist allerdings sehr hoch.
5. Januar 2023 • red.

Die Credit Suisse verkaufte zwei Anleihen im Wert von 3,75 Milliarden Dollar. Die Bonds mit einer Laufzeit von zwei und fünf Jahren sollen eine Rendite abwerfen, die 370 Basispunkte über dem Zins von US-Staatsanleihen liegt, wie Bloomberg am Donnerstag berichtet. Der Zinsaufschlag befinde sich damit weit über den durchschnittlichen Risikoprämien, die Investmentgrade-Schuldner bezahlen müssten, so die Agentur.

Die holländische Rabobank beispielsweise hat eine zweijährige Anleihe begeben, die nur 65 Basispunkte über dem Satz von Staatsanleihen liegt. Im November zahlte die CS einen Zins von 9 Prozent für eine vorrangige Anleihe im Umfang von 2 Milliarden Dollar. Die Bonds werden jetzt 104,7 Cents pro Dollar gehandelt und liegen damit über dem Nennwert zum Zeitpunkt der Emission der Anleihen, wie Blomberg gestützt auf Handelsdaten von Trace schreibt.

Am Dienstag ist es zu einer eigentlichen Emissionswelle am US-Kapitalmarkt gekommen. Insgesamt haben 19 Schuldner am ersten Geschäftstag des Jahres Anleihen im Wert von rund 34 Milliarden Dollar in mehr als 40 Tranchen abgesetzt. Laut Bloomberg-Daten haben am Mittwoch mindestens 13 weitere Unternehmen Anleihen im Umfang von 19,5 Milliarden Dollar emittiert.

Die CS nutzte das “käufige” Umfeld, um sich mit Kapital einzudecken. Viele Unternehmen wollen ihre Finanzierungskosten absichern, bevor ein wirtschaftlicher Abschwung die Risikoprämien in die Höhe treiben könnte. Die CS hat die Transaktion im Alleingang durchgezogen.

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