Automatischer Informationsaustausch
Gemäss der Eidgenössischen Steuerverwaltung schickt die Schweiz mehr Daten ins Ausland, als sie umgekehrt erhält. Mit Russland findet kein Austausch statt.
10. Oktober 2023 • red.

Nach Angaben der Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV) unterhält die Schweiz mit 104 Staaten Abkommen über den automatischen Informationsaustausch (AIA). Neu hinzugekommen sind in diesem Jahr Kasachstan, die Malediven und Oman. Mit 78 Staaten tauschte die Schweiz gegenseitig Daten aus.

Von 25 Staaten hat die Schweiz Informationen erhalten, aber keine übermittelt. Zum Teil, weil die Standards bezüglich Vertraulichkeit und Datensicherheit nicht erfüllt sind oder weil die Staaten freiwillig auf eine Datenlieferung verzichten. Mit Russland wurden auch dieses Jahr keine Daten ausgetauscht, teilt das Amt mit.

Zurzeit sind bei der ESTV rund 9000 meldende Finanzinstitute registriert. Dazu gehören Banken, Trusts, Versicherungen und andere Finanzintermediäre. Insgesamt haben die Schweizer Behörden Informationen zu rund 3,6 Millionen Finanzkonten an die Partnerstaaten übermittelt und von diesen Informationen zu rund 2,9 Millionen Konten erhalten. Zu den Volumina macht die Steuerverwaltung keine Angaben.

Nach jahrelangem Ringen hat die Schweiz ihren Widerstand gegen eine Lockerung des Bankgeheimnisses aufgegeben und sich verpflichtet, den globalen Standard für den internationalen automatischen Informationsaustausch in Steuersachen zu übernehmen. Die gesetzlichen Grundlagen für die Umsetzung des AIA in der Schweiz sind seit Anfang 2017 in Kraft.