"Schwieriges Marktumfeld"
Der Zuger Vermögensverwalter Partners Group hat im ersten Halbjahr deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Der Einbruch der Performance-Fees beträgt über 80 Prozent.
30. August 2022 • red.

Die Gesamterträge sind im ersten Halbjahr auf 881 Millionen Franken eingebrochen, was einem Rückgang von 22 Prozent entspricht. Der Grund dafür sind die Performance-Fees, also die erfolgsabhängigen Gebühren. Diese brachen um 84 Prozent auf 72 Millionen Franken ein.

Es gibt zwei Gründe für den deutlichen Rückgang: Zum einen kam es im Geschäftsjahr 2021 es zu überdurchschnittlich vielen Verkäufen. Das liess die erfolgsabhängigen Gebühren in die Höhe schnellen. Der andere Grund ist das schwierige Marktumfeld, das zu einem Rückgang der Investitionen und der Verkäufe geführt hat.

Die Einnahmen aus den fixen Managementgebühren erhöhten sich um 18 Prozent auf 809 Millionen. Die verwalteten Vermögen waren auch im ersten Halbjahr 2022 weiter angestiegen – auf 131 Milliarden Franken per Ende Juli nach 127 Milliarden Ende 2021. Der Reingewinn fiel 26 Prozent auf 464 Millionen. Angesichts des schwierigeren Marktumfeldes sei das ein “solides Finanzergebnis”, sagt David Layton, CEO von Partners Group.

Banken verdienen auch dann, wenn sie den Kunden keinen Mehrwert bringen

Im Unterschied zu anderen Finanzinstituten schlägt bei Partners Group ein schlechtes Marktumfeld viel schneller auf die Einnahmen durch. Performance-Fees können nur dann eingezogen werden, wenn auch etwas verdient wurde auf den Anlagen, also der Kunde auch etwas davon hat.

Bei den Banken ist das ganz anders. Sie kennen in der Regel keine Performance-Fees. Die Kundenvermögen können in den Depots zusammenbrechen, was viel weniger stark auf die Einnahmen durchschlägt. Da Banken auf Fonds und Depots performanceunabhängige Gebühren erheben, verdienen sie auch dann, wenn die Kunden Geld verlieren.