Grossbanken
Die Grossbank war in Texas eine Nummer im Öl- und Gasgeschäft. Sie war wichtige Finanziererin im umstrittenen Schiefergasgeschäft.
2. August 2023 • Beat Schmid

Die Credit Suisse wird ihre Geschäftsstelle in Houston im Zuge der Notübernahme durch die UBS schliessen, wie Bloomberg berichtet. Auch die UBS wird ihr Investmentbanking-Büro in Houston aufgeben, das auf saubere Energietechnologien wie Wasserstoff spezialisiert ist. Der US-Energiesektor soll von anderen Standorten wie New York aus abgedeckt werden.

Die Banker der Credit Suisse haben mehrere prominente Transaktionen begleitet, darunter den Börsengang von Parsely Energy. Die Credit Suisse begleitete auch den Börsengang von Diamondback Energy, einem Ölförderer im Permian Basin.

Seit 2010 ist die CS auch im umstrittenen Schiefergasgeschäft aktiv. Von Houston aus versorgte die Grossbank zahlreiche Explorationsfirmen mit dem nötigen Eigenkapital für den Einstieg in den boomenden Markt. Seit 2016 wird das lukrative Geschäft in Houston von Tim Perry geleitet. Als die Grossbank vor einem Jahr wegen ihrer Nachhaltigkeitspolitik von der texanischen Revisionsbehörde auf die schwarze Liste gesetzt wurde, bekräftigte sie ihr Engagement im Energiesektor.

Wie weiter im Energiegeschäft?

Der Rückzug aus der US-Ölmetropole wirft die Frage auf, ob die UBS auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Energiegeschäft spielen wird. Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine und den Sanktionen des Westens gegen russisches Gas und Öl läuft es rund für die amerikanischen Produzenten.

In den nächsten Wochen wird bekannt werden, wie viele Mitarbeitende die UBS bei der Credit Suisse abbauen wird. Heute beschäftigt die Bank noch 42’000 Personen. Seit der Ankündigung der Übernahme haben bereits 10’000 Beschäftigte die Bank verlassen. Der grösste Kahlschlag dürfte in der Investmentbank stattfinden. Es wird gemunkelt, dass 85 Prozent aller Stellen verschwinden werden.

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