Halbjahreszahlen
Die SNB verzeichnet Milliardenverluste auf ihren Goldbeständen und Fremdwährungspositionen. Die Notkredite an die CS belaufen sich immer noch auf über 60 Milliarden Franken.
31. Juli 2023 • red.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) blickt auf ein verlustreiches Quartal zurück. Sie verliert 8 Milliarden Franken auf ihren Fremdwährungspositionen. Der Wert des Goldes in den Tresoren der Notenbank sank um 3,1 Milliarden Franken. Auch die Frankenpositionen erlitten einen Verlust von 1,88 Milliarden Franken. Unter dem Strich resultierte ein Minus von 13,1 Milliarden Franken.

Da das erste Quartal sehr gut verlief, ergibt sich für das erste Halbjahr ein Gewinn von 13,7 Milliarden Franken. Der Verlust auf den Frankenpositionen betrug insgesamt 3,4 Milliarden Franken. Er resultiert hauptsächlich aus der Verzinsung der Giroguthaben von 3,3 Milliarden Franken. Dabei handelt es sich um Geld, das in die Kassen der Geschäftsbanken floss. Zusätzliche Zinsaufwendungen von 1,1 Milliarden Franken ergaben sich aus liquiditätsabschöpfenden Geschäften, wie die SNB mitteilte.

Wie aus den Bilanzpositionen hervorgeht, beläuft sich der Notkredit an die CS per Ende Juni noch auf über 60 Milliarden Franken. Die Zinserträge auf den gedeckten und ungedeckten Krediten weist die SNB mit 900 Millionen Franken im ersten Halbjahr aus.

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