Swiss Re
Der schnelle Ausstieg aus der Atomkraft sei ein Fehler gewesen, sagt der Präsident des Rückversicherers Swiss Re. Heute würden wir den Peis dafür bezahlen. Doch aus der Vergangenheit könne man lernen.
12. September 2022 • red.
Sergio Ermotti, Ex-UBS-Chef und heutiger Präsident des Rückversicherers Swiss Re, kritisiert die Energiestrategie des Bundes scharf. Er sei persönlich der Meinung, dass der “Ausstieg in der Schweiz und in Deutschland verfrüht erfolgte und emotional war. Heute bezahlen wir den Preis dafür”, sagte er in einem Interview mit der “NZZ am Sonntag”.
Die Schweiz habe mit dem “schnellen Ausstieg” einen Fehler gemacht. “Wir können die Vergangenheit nicht ändern, aber wir können aus den begangenen Fehlern lernen”, meinte er. Die Kernkraft könne Teil einer diversifizierten Energiestrategie sein. Damit sei aber auch gesagt, dass “wir massiv” in erneuerbare Energien und Energiespeicher investieren müssen, damit diese baldmöglichst die Grundlast der Energieversorgung abdecken können.
Sergio Ermotti rechnet aufgrund des Klimawandels mit einer weiteren Zunahme der Wetterextreme. “Wenn wir keine Gegenmassnahmen ergreifen und die globale Durchschnittstemperatur bis 2050 um 3,2 Grad ansteigen sollte, wird dies die Weltwirtschaft bis zu 18 Prozent kosten”, sagte der 62-jährige Manager.