Fall Lescaudron
Ein Gericht in Singapur hat im Zusammenhang mit dem Iwanishwili-Streitfall eine Geldstrafe gegen die Credit Suisse reduziert. Die Bank kommt 180 Millionen Dollar günstiger weg.
19. September 2023 • red.

Im Rechtsstreit wurde die CS-Tochter Credit Suisse Trust beschuldigt, in der Betreuung des georgischen Milliardärs Bidzina Iwanishwili ihre Pflichten verletzt und grosse Vermögensverluste verursacht zu haben. In Zusammenhang mit Iwanishwili wurden auch auf den Bermudas Forderungen geltend gemacht. Die dort verhängte Geldstrafe in Höhe von 600 Millionen Dollar ist laut dem Singapurer Gericht der Grund, weshalb die Strafe reduziert werde.

CS muss nun noch 742,7 Millionen US-Dollar anstatt der ursprünglich veranschlagten 926 Millionen bezahlen. Das Urteil des Gerichts in Singapur sei noch nicht endgültig gefällt, hielt die Bank gegenüber der Nachrichtenagentur AFP fest. Die CS-Tochter hat gegen den Entscheid Berufung eingelegt.

Bei der juristischen Auseinandersetzung geht um den Fall Patrice Lescaudron. Der frühere CS-Banker aus der Westschweiz hatte ab 2009 dreistellige Millionenbeträge von osteuropäischen Geschäftsleuten abgezweigt, die Gelder in speziellen Lebensversicherungspolicen angelegt hatten. 2015 wurde er von der CS entlassen und später verurteilt. 2020 nahm er sich das Leben.

Geprellten CS-Kunden um den georgischen Ex-Premier Bidzina Iwanishwili schlossen sich zu den «CS Victims» zusammen und machten gemeinsam Schadenersatz-Forderungen von bis zu einer Milliarde Dollar geltend.

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