Neue Strategie
Die Innerschweizer Kantonalbank hat sich neue Ziele gesetzt. Bis 2030 will sie als Universalbank unter die Top-5. Ob das gelingen kann?
13. November 2025 • Beat Schmid

Die Luzerner Kantonalbank hat am Donnerstag den Schleier über ihre Strategie bis ins Jahr 2030 gelüftet. Die Bank selbst spricht von «ambitionierten Zielen». Sie wolle ihre Marktführerschaft im «strukturell wachsenden» Wirtschafts- und Lebensraum Luzern stärken und sich mit ihren Kompetenzen schweizweit als Spezialistin positionieren. Im Ranking der grössten Universalbanken will sie auf Platz fünf vorrücken.

Schaut man allein auf die Zahlen, die die LUKB bis 2030 erreichen will, relativieren sich die Ambitionen jedoch etwas. «Weiter machen wie bisher» – so liesse sich die Strategie der Luzerner Kantonalbank jedenfalls auch in einem Satz zusammenfassen.

In der letzten Strategieperiode von 2020 bis Ende 2024 steigerte die Bank den Gewinn um 36 Prozent auf 287 Millionen Franken (im Jahr 2025 soll der Gewinn gemäss einer Hochrechnung bei rund 285 Millionen Franken liegen). In der neuen Periode bis 2030 soll der Konzerngewinn nun auf «gut» 340 Millionen Franken steigen. Das entspricht einem Wachstum von knapp 20 Prozent – also deutlich tiefer als in der letzten Periode.

Ob das reicht, um eine Top-5-Position unter den Schweizer Universalbanken zu erreichen? Je nach Massstab, den man anwendet, liegt die LUKB heute auf Platz sechs – hinter UBS, Raiffeisen, ZKB, Banque Cantonale Vaudoise und Basler Kantonalbank (BKB). Die LUKB müsste also die BKB überholen, um ihr Ziel zu erreichen.

Wie fast alle Banken will auch die LUKB im zinsunabhängigen Geschäft das grösste Wachstum erzielen. In diesem Bereich sollen die Erträge auf über 310 Millionen Franken steigen – ein Plus von rund 50 Prozent gegenüber 2024, als die Bank 207 Millionen Franken an Gebühren und Kommissionen einnahm.

Und wenig überraschend will sie auch bei den verwalteten Vermögen zulegen. Das Nettowachstum soll im Jahr 2030 mindestens 1,9 Milliarden Franken betragen (2024: 817 Millionen Franken).

Kleiner Lichtblick im Firmenkundengeschäft

Im klassischen Kreditgeschäft hingegen will die LUKB lediglich ein Wachstum von 2,5 bis 4 Prozent erreichen (2024: 3,5 %). Angesichts des rasanten Bevölkerungswachstums im Innerschweizer Kanton – die Zahl der Einwohner soll bis 2055 um 32 Prozent zunehmen, schweizweit dagegen «nur» um 15 Prozent – sind die Ziele im Kreditgeschäft eher zurückhaltend formuliert.

Wie aus der 48-seitigen Präsentation von CEO Daniel Salzmann und Finanzchef Marcek Hurschler hervorgeht, legt die Bank das Zielband bei selbstbewohntem Wohneigentum bei einem Wachstum von 1 bis 3 Prozent jährlich, bei Krediten für professionelle Immobilieninvestoren bei 3,5 bis 5,5 Prozent.

Im Firmenkundengeschäft sowie bei Konsortialkrediten soll das Wachstum über 6 Prozent betragen – das ist immerhin ein kleiner Lichtblick für die Innerschweizer Unternehmen, die seit dem Niedergang der Credit Suisse bei Finanzierungen mit Probleme kämpfen.

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