Sustainable Finance
Mit einem Klima-Gütesiegel will die Schweizer Regierung den Finanzplatz international an die Spitze bringen.
29. Juni 2022 • red.

Der Bundesrat hat heute die "Swiss Climate Scores" lanciert. Dabei handelt es sich um eine Art Rahmenwerk, um den Einfluss von Finanzanlagen auf die Klimaerwärmung transparent zu machen. Die Scores enthalten Indikatoren, welche sowohl die aktuelle Situation von globalen Unternehmen im Finanzprodukt oder Portfolio widerspiegeln, als auch aufzeigen, wo diese Unternehmen in Bezug auf globale Klimaziele (Netto-Null-Zielsetzung) aktuell stehen, heisst es in einer Medienmitteilung.

Die Schweizer Climate Scores beziehen sechs Kriterien ein, wie etwa die Treibhausgasemissionen eines Unternehmens, das Exposure gegenüber fossilen Brennstoffen, Bekenntnis gegenüber Netto-Null oder ein glaubwürdiger Klimadialog. Optionalen Charakter hat das Kriterium "globales Erwärmungspotenzial". Dieser Indikator sei im Markt noch nicht etabliert und daher noch mit grossen Methodenunsicherheiten verbunden, erklärt der Bund.

Mit den Scores sollen Anlageentscheide effizienter gefällt werden können. "Anlegerinnen und Anleger können von wirtschaftlichen Chancen beim Übergang zu Netto-Null profitieren und gleichzeitig ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele besser leisten", heisst es.

Die Verwendung der Swiss Climate Scores ist für alle Akteure freiwillig. Der Bundesrat versucht aber, dass die Initiative breite Anwendung finden wird. Die grossen Branchenverbände wie die Bankiervereinigung oder die Asset Management Association Switzerland haben ihre Unterstützung bereits zugesichert. Vertreter dieser Verbände sowie die Uni Zürich und NGOs wie Greenpeace und der WWF haben an der Ausarbeitung der Scores mitgearbeitet.