Neues Regelwerk
In der EU müssen Unternehmen ab einem Umsatz von 40 Millionen Euro geprüfte und zertifizierte Nachhaltigkeitsberichte abliefern.
22. Juni 2022 • red.

Grosse Unternehmen in der Europäischen Union müssen Verbraucher künftig über die Nachhaltigkeit ihrer Aktivitäten informieren. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments einigten sich am späten Dienstagabend auf neue Berichtspflichten, die ab 2024 für die Firmen gelten sollen, wie das Parlament und der französische Vorsitz der EU-Staaten mitteilten. Beide Seiten müssen die Einigung noch formell bestätigen, wie Agenturen berichteten.

Betroffen von der neuen Regelung sind Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten und einem Umsatz von 40 Millionen Euro. Sie müssen über ihre Auswirkungen unter anderem auf die Umwelt, die Menschenrechte und die Sozialstandards berichten. Diese Daten sollten von unabhängiger Seite geprüft und zertifiziert werden. Für kleinere und mittlere Unternehmen sollen in einer Übergangszeit bis 2028 nach Angaben des Rats der EU-Staaten Ausnahmen möglich sein. Unternehmen von ausserhalb der EU mit einem Jahresumsatz von mindestens 150 Millionen Euro müssten gleichwertige Vorschriften einhalten.

Politiker aus dem bürgerlich-rechten Spektrum wiesen darauf hin, dass die neuen Regeln gerade für kleine und mittelgrosse börsenkotierte Unternehmen eine grosse Herausforderung seien. Sie müssen ihre Prozesse umstellen, zusätzliches Personal einstellen und die Einhaltung von Vorgaben streng kontrollieren, befürchten Politiker. Das alles koste viel Zeit und Geld.