Quartalszahlen
Die Grossbank schrieb einen Gewinn von 2,1 Milliarden Franken. In der Paradedisziplin zeigt die UBS allerdings Anzeichen von Schwäche.
26. April 2022 • red.

Auf den ersten Blick sieht das Ergebnis für das erste Quartal der UBS sehr gut aus. Die Bank steigerte den Gewinn um 17 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar. Allerdings ist das Ergebnis im Vorjahresquartal durch einen Sonderfaktor belastet. Das Reingewinn fiel damals wegen Verlusten in Zusammengang mit dem Archegos-Zusammenbruch 434 Millionen Dollar tiefer aus. Ohne diesen Einmaleffekt hätte das Ergebnis vor einem Jahr 2,23 Millionen betragen. Um diesen Sonderposten bereinigt, ist das Resultat des ersten Quartals 2022 nicht 17 Prozent höher, sondern knapp 6 Prozent tiefer ausgefallen.

Banken verweisen stets auf Sondereffekte, wenn diese ein Resultat schmälern. Damals schrieb die Bank, dass die Rendite der Bank ohne diesen Vorfall 30 Prozent betragen hätte – also deutlich besser als die 19 Prozent, welche die Bank für das jetzt abgeschlossenen Quartal ausweist. In der aktuellen Berichterstattung wird auf diese bereinigte Sicht auf die Resultate weitgehend verzichtet. In der Segmentberichterstattung zur Investment Bank schreibt die Bank, dass das operative Ergebnis im ersten Quartal 2022 um 28 Prozent zulegte. Klammere man den Handelsverlust aus, wäre das Ergebnis um fünf Prozent tiefer ausgefallen.

Neugeldzufluss halbierte sich

Freilich ist das Ergebnis der UBS angesichts des Marktumfelds nicht schlecht. Konzernchef Ralph Hamers zeigt sich in der Mitteilung zufrieden: "Unsere starken Ergebnisse zeigen, dass wir in der Lage sind, unsere Ziele auch in einem solchen Umfeld zu erreichen." Die Bank nennt dem Einmarsch in die Ukraine, die Covid-bedingten Einschränkungen und Lockdowns sowie die verschlechterten Konjunkturaussichten und die Sorgen über den Inflationsanstieg.

Bei Erträgen von 9,4 Milliarden Dollar (+7,5 %) und Ausgaben von 6,6 Milliarden (+3,5 %) resultiert eine Cost-/Income-Verhältnis von 70,7 Prozent. Besser als erwartet fiel das Ergebnis in der Investment Bank aus. Anzeichen von Schwäche zeigte die Grossbank hingegen in ihrer Paradedisziplin, dem Wealth Management. Die verwalteten Vermögen schrumpften um 200 Millionen auf 4380 Milliarden Dollar. Der Neugeldzufluss betrug gerade noch 19,4 Milliarden Dollar. Vor einem Jahr war dieser mit 36 Milliarden Dollar fast doppelt so hoch.