Financials
Das Schweiz-Geschäft und die globale Vermögensverwaltung zeigen sich robust. Das Asset Management und die Investmentbank hingegen erlitten massive Rückgänge.
25. Oktober 2022 • red.

Swiss Banking geht auch ohne Milliardenverluste und Grossabschreiber. Einigermassen solid zeigt sich die UBS im derzeitigen Marktumfeld. Die Erträge der grössten Bank der Schweiz fallen um 10 Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar. Weil die Kosten nur um 6 Prozent gesenkt werden konnten, stieg das Kostenertragsverhältnis auf 71,8 Prozent. Der Reingewinn sank um 24 Prozent auf 1,733 Milliarden Dollar. Vor einem Jahr nahm die Bank noch über 2 Milliarden Dollar ein.

Die Bank übertraf die Schätzungen der meisten Analysten. Stark profitiert hat die Bank von den steigenden Zinsen. In den ersten neun Monaten erhöhte sich das sogenannte Net Interest Income um 627 Millionen Dollar (plus 13 %).

Die Erträge in der grössten Abteilung, dem Global Wealth Management von Iqbal Khan, gingen um vier Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar zurück. Der Vorsteuergewinn nahm um vier Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar ab. Einen grossen Taucher musste die Bank bei den verwalteten Vermögen hinnehmen: Sie schmolzen von 3,2 Billionen vor einem Jahr auf 2,7 Billionen Dollar ab.

Recht widerstandsfähig zeigte sich das auf wiederkehrende Erträge ausgerichtete Geschäftsmodell: Gegenüber dem gleichen Quartal im Vorjahr nahm das sogenannte Recurring Net Fee Income um 14 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar ab. Die Einnahmen gingen im gleichen Ausmass zurück wie die verwalteten Vermögen. Die transaktionsabhängigen Einnahmen gingen stärker zurück (minus 18 %).

Wealth Management mit einem Einbruch in der Schweiz

Schaut man auf die regionalen Ergebnisse der Abteilung, fällt auf: Die Schweiz erlitt mit einem Rückgang des Vorsteuergewinns um 20 Prozent den stärksten Rückgang aller Regionen. Er ist noch grösser als in Asien, wo die Gewinne um 19 Prozent schrumpfen. In der Region EMEA hingegen legte der Gewinn um 11 Prozent zu.

Federn lassen musste das Asset Management. Der Vorsteuergewinn sackte um 34 Prozent auf noch 140 Millionen Dollar ab. Die Erträge gingen um 13 Prozent zurück. Die verwalteten Vermögen fielen im dritten Quartal auf 979 Milliarden Dollar.

Zusammengestaucht hat es das Investmentbanking der UBS. Die von Rob Karofsky geführte Abteilung erlitt einen Einbruch des Vorsteuergewinns um 47 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Seine Abteilung verdiente noch 447 Millionen Dollar. Im Beratungsgeschäft und im Bereich Capital Markets gab es die grössten Taucher.

Die einzige Abteilung, die die Erträge steigern konnte, war das Schweizer Retail- und Firmenkundengeschäft von Sabine Keller-Busse. Im Heimmarkt erzielte die UBS einen Ertrag von exakt 1 Milliarde Franken. Das entspricht einem kleinen Plus gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Vorsteuergewinn verringerte sich um 2 Prozent auf 430 Millionen Franken.