Offener Brief
Der Rechnungsprüfer der Finanzmetropole wirft Blackrock vor, als Reaktion auf die Kritik an der ESG-Politik seine Klimazusagen zurückzunehmen. Er verlangt, dass der grösste Vermögensverwalter der Welt konkrete CO₂-Ziele veröffentlicht.
23. September 2022 • red.
Es musste so kommen. In einem offenen Brief an Larry Fink, den CEO von Blackrock, wirft der New Yorker Rechnungsprüfer Brad Lander dem weltweit grössten Asset-Manager vor, seine Haltung zur Umweltpolitik auf Druck von republikanischen Exponenten zu ändern.
Blackrock ist der wichtigste Vermögensverwalter der drei öffentlichen Pensionskassen von New York City und verwaltet Anlagen im Wert von rund 43 Milliarden Dollar. In seinem Schreiben vom 21. September drückte Lander seine “wachsende Besorgnis darüber aus, dass Blackrock von seinen klimapolitischen Verpflichtungen” abrücke. Das geschehe “zum Nachteil der öffentlichen Pensionskassen von New York und unseres Planeten”.
Larry Fink hat in den vergangenen Jahren persönlich Unternehmen dazu aufgerufen, sich für mehr Umweltschutz und soziale Anliegen einzusetzen. In den letzten Wochen und Monaten kam Fink und sein Unternehmen deswegen vermehrt in die Kritik. Im August geisselten 19 Generalstaatsanwälte von mehrheitlich republikanisch dominierten Bundesstaaten die Umwelt-, Sozial- und Governance-Politik (ESG) von Blackrock.
Lander stört insbesondere, dass Blackrock in dem Antwortschreiben an die Generalstaatsanwälte klargestellt habe, weiterhin in den Abbau von fossilen Brennstoffe investieren zu wollen und sich auch keinen Emissionszielen unterworfen zu haben. Er sieht darin einen “fundamentalen Widerspruch zwischen Blackrocks Aussagen und Handlungen”. Er verlangt von dem Unternehmen, konkrete CO₂-Ziele zu veröffentlichen.