Lohnforderung
Weil die Banken im ersten Halbjahr zum Teil sprudelnde Gewinne ausgewiesen haben, soll es für die Angestellten einen kräftigen Lohnschub geben.
5. September 2022 • red.

Die rund 90'000 Beschäftigen der Schweizer Banken sollen deutlich mehr Lohn bekommen. Das fordert der Bankpersonalverband (SBPV) in einer Mitteilung. "Lohnerhöhungen sind das Gebot der Stunde", schreibt der Verband. Gefordert wird ein Teuerungsausgleich von 3.5 Prozent für alle Angestellte. Dazu soll ein weiteres Prozent kommen oder monatlich 150 Franken.

Der SBPV begründet den Entscheid mit der Teuerung, die in diesem Jahr stark angestiegen sei. Ohne Ausgleich würden die Arbeitnehmenden "substanziell" verlieren. "Bei einem Jahreseinkommen von 100’000 Franken bedeutet das ein Kaufkraftverlust von 283 Franken pro Monat.

Weil die höheren Preise bereits im laufenden Jahr anfallen würden, der Ausgleich der Teuerung aber erst im nächsten Jahr wirksam werde, sei es "unumgänglich", dass auch die Reallöhne erhöht würden, schreibt der SBPV. Dies sei insbesondere gerechtfertigt, weil die "konjunkturellen Aussichten weiterhin gut" seien. Eine gewagte Aussage angesichts des eintrübenden Umfelds, mit enorm hohen Energiepreisen.

Fachkräftemangel werde sich verschärfen

Der Verband begründet seine Forderung auch mit den guten Resultaten, die viele Banken fürs erste Halbjahr abgeliefert haben. "Die erfolgten Gewinnausschüttungen, aber auch die unveränderte Boni-Politik in vielen Banken zeugen davon, dass generelle Lohnerhöhungen möglich und verkraftbar sind", hält der SBPV fest.

Der Personalverband sieht sich im Vorteil und spricht von einer "Machtverschiebung in Richtung Arbeitnehmende". Der Ausstieg der Babyboomer-Generation aus dem Erwerbsleben und der mangelnde Nachwuchs werden den Fachkräftemangel in den nächsten Jahren verschärfen. "Mit einer substanziellen Erhöhung der Löhne investieren Unternehmen in ihre eigene Zukunft", schreibt der SBPV selbstbewusst.